Ich werde oft gefragt, ob in meinen Shootingpaketen auch die anderen aufgenommenen, unbearbeiteten Bilder enthalten sind. Meine Antwort auf diese Frage fällt jedes mal gleich aus: Nein. Aber warum ist das so?
Zu meiner eigenen Sicherheit (ist vielleicht auch ein kleiner Tick) fotografiere ich bei den meisten Shootings den Großteil der Zeit im Serienbildmodus. Das heißt ich mache in kurzer Zeit viele Bilder hintereinander. Dadurch kann es passieren, dass am Ende eines Shootings schon mal mehrere hundert Bilder zusammen kommen. Das klingt jetzt erst einmal viel.
Von diesen Bildern sind sich aber zum einen sehr viele Bilder sehr ähnlich, weil ich die Aufnahmen meist im Abstand von Milisekunden mache. Zum anderen sind bei weitem nicht alle Bilder perfekt. Auch mir kann es mal passieren, dass der Fokus verruscht oder die Einstellungen nicht ganz optimal sind. Von dieser mega Auswahl an Bildern hat also eigentlich noch niemand wirklich was.
Beim Shooting selbst gehen wir die Bilder immer wieder gemeinsam durch und besprechen, was gut und was weniger optimal war. An dieser Stelle fliegen die "ganz schlimmen Bilder" schon mal raus. Der Rest ist dann ein bisschen Vertrauen, dass ich aus dieser Auswahl eine schöne Mischung an Bildern heraussuche.
Mit den unbearbeiteten Bildern ist das dann, wie mit einem Kuchen. Ihr habt den Kuchen gebacken. Er kommt gerade frisch aus dem Ofen. Ist noch heiß und schmeckt in diesem Zustand ganz in Ordnung. Natürlich könntet ihr den Kuchen jetzt so servieren. Aber in den meisten Fällen lässt man den Kuchen abkühlen und verziert ihn noch mit einer Glasur oder einem Überzug, vielleicht auch mit ein bisschen Deko. Stellt ihn auf einen schönen Teller, schneidet ihn an und dann wird der Kuchen serviert. Dann freuen sich die Leute über den Anblick und den Geschmack.
Das gilt auch für meine Fotos. Die unbearbeiteten Bilder sind okay. In Ordnung. Aber lasst mich doch die guten davon verzieren. Im Idealfall sind sie danach toll und schmecken, ehm gefallen, euch dann noch viel besser.
