Vor der Kamera - Teil 2



Wie ich euch in diesem Blogeintrag schon erzählt habe, habe ich einen kleinen Versuch gestartet. Frau Limitless vor der Kamera sozusagen. Im heutigen Blogeintrag möchte ich ein bisschen mehr zu der Anmeldung und den darauf folgenden Nachrichten berichten.




Wie schon beschrieben, war die Anmeldung für mich sehr einfach, da ich mein bestehendes Profil einfach um eine weitere Sedcard erweitern konnte. Die Freischaltung dieses Profils geschah in der Nacht und schon am nächsten Morgen hatte ich die ersten Nachrichten in meinem Postfach.



Im ersten Moment hatte ich wirklich ein mulmiges Gefühl. War das doch eine gute Entscheidung? Gleich so viele Nachrichten? Dabei habe ich doch keine Erfahrungen vor der Kamera und suche auch nur nach Portraitaufnahmen und CloseUps. Ohje. Ich habe mich dann erst einmal daran gemacht die ersten Nachrichten zu sichten und mein mulmiges Gefühl wandelte sich schnell in Skepsis. Meinen die das ernst?



Die erste Nachricht, die ich öffnete war ein Angebot von einem Pärchen, die Models vermitteln. Man hat mir versprochen mir gut bezahlte Payjobs anzubieten mit denen ich, je nach Zeitaufwand, im Monat locker bis zu 600€ machen könnte. Da ich in meinem Profil angegeben hatte nur mal die Perspektive wechseln zu wollen, da ich sonst als Fotografin tätig bin, war das irgendwie nicht so ganz das was ich suchte.



Eine weitere Nachricht enthielt direkt einige konkrete Shootingideen. Das klang doch schon mal gut. Als ich dann gelesen habe das man mit mir gerne ein Shooting mit viel Kunstblut einem OP Hemd und einer Gasmaske machen wolle verflog dieser Eindruck recht schnell. Eine zweite Idee in dieser Nachricht war ein Sportshooting mit einem tollen Sportwagen oder alternativ mit Fitnessgeräten. Spätestens hier hatte ich den Eindruck, dass es sich bei der Nachricht um Copy & Paste handelte, weil in meinem Profil sowohl meine Größe als auch mein Gewicht angegeben sind und beides in Kombination mit meinem Look nicht gerade nach einem Sportshooting schreit. Eine weitere Idee war ein Levitationsshooting (bei einem solchen Shooting lässt man es so aussehen, als würde das Model, wie von Zauberhand, schweben). Auch das hielt ich angesichts meiner Ausschreibung und meiner Person eher für wenig authentisch. Als ich dies dem Fotografen so mitteilte bekam ich keine weitere Antwort mehr.



Einem weiteren Fotografen musste ich leider mitteilen, dass sein Bildstil einfach nicht dem entspricht, was mir gefällt. Mir war der Aufbau zu unruhig, die Schärfe häufig seltsam gesetzt und die Bilder einfach im Gesamten zu knallig und zu stark gesättigt. Die Antwort auf meine Absage war nur: „Warum, du suchst doch Portraits und CloseUps, oder?“ Ja, das ist richtig, aber ich mag deinen Stil einfach nicht. Bildaufbau und Bearbeitung finde ich persönlich nicht schön. Die Antwort darauf war dann „Könnte daran liegen, dass ich gar keinen Stil entwickelt habe. Aber gut.“



Zwischendurch war ich mir dann ziemlich sicher, dass mein Experiment wirklich eine blöde Idee war, weil der Großteil der Nachrichten echt eher suspekt war und / oder mir die bisherigen Arbeiten einfach nicht wirklich gefallen haben. Ich denke ich bin da auf jeden Fall vorgeschädigt, da ich selbst als Fotografin einen gewissen Anspruch an meine Shootings und Bilder habe. Aber ich kann einfach keinem Fotografen zusagen, dessen bisherige Bilder ich persönlich nicht schön finde.