Wenn man im Internet nach der Fragestellung "Hochzeit von Freunden fotografieren" sucht bekommt man in vielen Foren ein und die selbe Antwort: "Das Einzige was du beachten solltest ist diese Anfrage abzulehnen".
Die Menschen sind der Meinung, die eigenen Freunde haben zu hohe Erwartungen und aufgrund der Freundschaft eine verzerrte Preisvorstellung. In diversen Antworten wird darüber geschimpf, dass Freunde immer weniger zahlen wollen, aber mehr erwarten als ein "normaler" Kunde. es wird beschrieben, wie anstrengend und doof es ist an diesem Tag als Fotograf zu arbeiten und den Tag gleichzeitig irgendwie als Gast mit feiern zu können.
Ich für meinen Teil habe nun schon zum zweiten Mal die Hochzeit von guten Freunden begleitet. Und auch wenn eine Hochzeitsbegleitung für mich immer etwas ganz besonders ist und die Chemie auch bei anfänglich fremden Brautpaaren stimmt, ist es noch einmal etwas vollkommen anderes Freunde zu begleiten. Jessica uns Sascha standen schon zwei mal gemeinsam vor meiner Kamera und haben mir daher quasi blind vertraut. Wie die Bilder im Einzelnen werden sollen haben wir nie genau besprochen und auch die Location haben wir erst ein paar Tage vorher abgestimmt.
Zugegeben, die standesamtliche Trauung selbst und der Sektempfang unterscheiden sich nicht großartig von anderen Hochzeiten. Der Ablauf bleibt ähnlich. Aber spätestens bei dem Einzelshooting, bei dem man mit dem Brautpaar allein ist merkt man einen kleinen Unterschied. Die beiden waren so locker und entspannt, haben jeden Quatsch ausprobiert der mir in den Kopf gekommen ist und das Ganze war durch und durch eine gelassene Angelegenheit. Anschließend wurde ich dann spontan noch Teil des Kaffeetrinkens und des Abendessens und habe "mein" Brautpaar anschließend nach Hause gefahren.
Was ich damit sagen möchte ist einfach, dass das für mich eine riesige Freude und auch eine Ehre war, die beiden an diesem tollen Tag begleiten zu dürfen. Früher habe ich mir Gedanken über solche Foreneinträge gemacht und mich gefragt, ob diese Menschen vielleicht recht haben. Mittlerweile tun mir diese Menschen ein wenig leid, weil sie offensichtlich nicht so tolle Freunde haben, wie ich.
