Tunnelblick

Es gibt Tage, da komme ich von der Arbeit nach hause, mache mir was kleines zu Essen und setze mich an meinen Computer. Meistens fange ich dann an eine imaginäre Facebook-To-Do-Liste abzuarbeiten. Sprich, Nachrichten beantworten, neue Beiträge planen und Verlinkungen checken. Danach witme ich mich meistens einem neuen Blogeintrag oder dem sammeln neuer Inspirationen. Häuftig ist es aber auch so, dass ich direkt den Ordner des letzten Shootings öffne und mich ans Bearbeiten der Bilder mache.


Wenn man einmal dabei ist, geht das fast wie von alleine. Eins nach dem Anderen. Und die Welt schaltet sich irgendwie aus. Oft schaue ich nebenbei irgendwelche Serien, von denen ich eigentlich schon alle Folgen kenne und ohnehin kaum etwas mitbekomme. Irgendwann stehe ich dann auf, um eine Flasche Wasser zu suchen und merke, wie dunkel es draußen ist. Ein Blick auf die Uhr verrät dann schnell, dass mein Bearbeitungsrausch sich wieder bis in die späten Abendstunden gezogen hat. Und obwohl ich dann weiß, wie spät es ist, möchte ich mich eigentlich direkt wieder an den Rechner setzen und weiter machen. Weiter machen bis alles bearbeitet ist. Und dann das nächste Shooting.

Meistens siegt irgendwann dann doch die Vernunft und ich muss mich selbst zwingen ins Bett zu gehen. Manchmal ist das Bilder bearbeiten, wie ein Tunnelblick. Voll fokussiert, voll konzentriert und voll fixiert. Ich glaube, so fühlt es sich an, wenn man seinen Job wirklich mag.