Berufswunsch

Wenn ich so zurück denke, war der erste richtige Berufswunsch, den ich irgendwann einmal hatte Autorin zu werden. Das dürfte in Etwa zu Beginn der Realschulzeit gewesen sein. In Deutsch war ich relativ gut. Naja zumindest, was den kreativen Part anging. Geschichten schreiben und Märchen ausdenken lag mir bei Weitem mehr als die korrekte Kommasetzung und Rechtschreibung. Als mir dann klar wurde, dass Autorin wohl kein Berufsweg ist, den ich nach der Schule einschlagen kann, musste etwas Neues her. 



Ich glaube, der nächste Berufswunsch war Floristin. Kreativ sein. Mit Blumen schöne Sachen kreieren. Indirekt das Zuhause von Fremden Menschen verschönern. Ja, das klang kreativ. Und als wäre das genau das Richtige für mich. Zwei Monate Praktikum bestärkten mich in dieser Annahme, aber leider war der Stellenmarkt mir damals nicht sehr wohlgesonnen. Eine Alternative musste her.

Mh, ja. Was ist denn noch kreativ? Was könnte mir gefallen? Fotografie vielleicht? Auch in diesen Beruf schnupperte ich vorher einmal rein und war der Meinung, das könnte Etwas für mich sein. Aber auch hier sah der Stellenmarkt mehr als bescheiden aus. Die Dame beim Jobcenter prophezeite mir, dass ich mit dieser winzigen Auswahl an Berufen niemals einen Job finden würde. Na super. Ein Plan B musste her. Die schulische Ausbildung zur Gestaltungstechnischen Assistentin. Ist ja auch kreativ, oder? In den drei Jahren habe ich zumindest gemerkt, dass das designen von Produkten mir nicht liegt und ich das mit dem Fotografieren nicht sein lassen kann.

Wenn ich heute kurz Inne halte, muss ich ein wenig lachen. Im Endeffekt besteht mein Job aktuell aus all dem, was ich damals mal werden wollte. Einen Großteil nimmt selbstverständlich die Mediengestaltung ein. Klar, so als Ausbildungsberuf. Der Teil, der mindestens genauso groß ist, ist die Fotografie. Da ich fast ausschließlich draußen fotografiere und auch viele Blumen zum Einsatz kommen, kann es schon einmal sein, dass ich den Ein oder Anderen Strauß Blumen binde. Und dann? Dann schreibe ich euch einen Blogeintrag. Aus meine eigene Art und Weise habe ich also die Berufe Autorin, Floristin, Fotografin und Mediengestalterin zusammengewürfelt und in meinem Leben untergebracht. Und ich muss sagen, es gefällt mir.