Mein Ausgleich ist das Fotografieren. Schon lange bevor ich auf die Idee gekommen bin, Menschen zu fotografieren, habe ich mir an stressigen Tagen die Kamera geschnappt und habe mich in einen Wald verzogen. Das klingt für manche von euch vielleicht erst einmal wahnsinnig langweilig, war aber eigentlich immer überraschend erfrischend.
Wenn man einen Tag erwischt, an dem man nahezu allein im Wald ist und nicht jede zweite Minute einem Jogger oder Spaziergänger mit Hund begegnen, hat man die Chance einfach mal abzuschalten. Ich finde ein Wald strahlt unglaublich viel Ruhe aus und ist dennoch niemals ganz still. Hier und da hört man Blätter rascheln und kleine Äste knacken, einen Vogel fliegen oder den Wind durch die Bäume wehen. Man hat die Möglichkeit sich seinen Gedanken zu widmen oder einfach abzuschalten. Mit einem Auge durch den Sucher blickend versucht man die Maus im Laub zu erwischen oder den Vogel auf dem Ast zu fotografieren.
Selbst an Tagen, wo man ohne gelungenes Foto nach Hause zurück kommt, verspührt man doch irgendwie das Gefühl erfolgreich gewesen zu sein. Und wenn es nur der Erfolg war, ein paar Minuten oder Stunden einfach abzuschalten und frische Luft zu schnappen.